"HI!" |
Der neue Mann muß gepflegt sein! sagt Frauchen. Und wo sie Recht hat, hat sie Recht. Bevor wir zu unseren neuen Familien umziehen, macht unser Frauchen noch einmal eine Generalüberholung mit meinen Brüdern und mir. Nicht, dass ich eingebildet wäre, aber eigentlich finde ich mich ja auch so sehr schön. Kaum zu glauben, dass da noch was zu Verbessern ist! Doch Frauchen erklärt jetzt, was alles bei einem feinen jungen Hund aus gutem Haus gemacht werden muß. |
1.Das Ausschneiden der Pfoten |
Hier sieht man, dass die "Antirutschflächen" (Ballen und Zehen) schon völlig zugewachsen sind. Der Hund läuft wie mit Filzpantoffeln und rutscht auf glatten Böden oder Treppen schnell aus. Auf Parkett oder Kacheln verlängert sich der Bremsweg gewaltig... |
Außerdem verkleben die Haare zwischen den Ballen am Schnellsten, es kommt zu Verfilzungen und kleinen Knuddeln. Im Winter bleibt an den Haaren zwischen den Zehen Schnee und Eis hängen. |
Wenn die Haare zwischen den Ballen nicht regelmäßig geschnitten werden, kommt es durch Verunreinigungen (z.B. Teer, Kaugummi, Harz usw.) zur Bildung von Klümpchen. Die reiben und drücken beim Laufen, dadurch kann es zu Entzündungen kommen. (Ähnlich unangenehm wie Steinchen im Schuh) |
Hunde können, anders als wir Menschen, nur an den Ballen schwitzen. Sauber ausgeschnittene Füße sind deshalb ein Muß und bringen Luft an die Schweißdrüsen. (Wir laufen ja auch nicht in dreckigen, stinkigen, alten Socken rum!) |
Mit einer Schermaschine (mit dem 1mm Scherkopf) geht es am besten. Die Verletzungsgefahr ist damit geringer als mit einer Schere. (Männer hören das nicht so gerne aber: mit dem Langhaarschneider vom Rasierapparat geht es meistens auch sehr gut) |
Bei der gesamten Schönheitspflege ist es sehr wichtig, den Hund sicher auf dem Tisch zu halten. Daher immer: |
So können sich Pfoten sehen lassen! Oder nicht? Anton's Ballen sind gut durchpigmentiert. Das ist bei Havanesern vom Standard her zwar nicht notwendig, aber es sieht doch richtig gut aus! Findet ihr nicht? |
2. Die Krallen müssen geschnitten werden |
Krallen schneiden kennen unsere Welpen schon. Damit fange ich an wenn die Welpen noch ganz klein sind. Mit ihren spitzen, gebogenen Krallen, zerkratzen sie ihrer Mutter sonst den ganzen Bauch. Außerdem bleiben die Welpen damit schnell irgendwo hängen und tun sich weh. |
Krallenschneiden ist nötig, damit die Hunde keine Schmerzen beim Laufen bekommen. Wenn die Krallen zu lang sind, beginnen sie sich zu drehen und es kommt zu einer Fehlstellung der Zehen. Das ist sehr schmerzhaft für den Hund. |
SO DÜRFEN DIE KRALLEN NICHT AUSSEHEN! Die meisten kleinen, leichten Hunde laufen sich die Krallen nicht so gut ab wie große, schwere Hunde (nicht so viel Gewicht beim Kontakt auf dem Straßenbelag). Deshalb müssen regelmäßig die Krallen geschnitten werden. (ca. alle 4 bis 8 Wochen) Wenn man die Krallenpflege nicht im Hundesalon oder beim Tierarzt machen lassen möchte, kann man das auch selber leicht lernen. Dazu benötigt man eine Krallenzange. Bei Welpen genügt noch eine Zange, wie sie z. B. zum Schneiden der Zehennägel verwendet wird. Später sind die Krallen dann so kräftig, dass die Anschaffung einer Krallenzange notwendig wird. |
Bei einer weißen Kralle, ist das Schneiden relativ einfach, da man gut sehen kann, bis wohin die rosige, sehr gut durchblutete Ader, die in den Krallen verläuft, geht. |
Man schneidet ungefähr einen Millimeter vor dem rosigen Teil. |
Bei dunklen Krallen ist das schwieriger, da man nur vermuten kann, bis wohin die Ader geht. Daher muß man sich vorsichtig an die Arbeit machen und lieber erst mal etwas zu wenig abschneiden als zu viel. Sehr geduldigen Hunden kann man die Krallen auch mit einer Nagelfeile kürzen. Sollte aber, trotz aller Vorsicht , mal ein Blutgefäß verletzt werden, dann ist es sinnvoll wenn man sofort ein blutstillendes Mittel zur Hand hat, da es sonst sehr lange bluten kann. Daher hat Frauchen bei solchen Aktionen immer ihre Notfallausrüstung neben sich liegen. Dazu kann man sich z. B. aus der Apotheke für ein paar Pfennige ein Kaliumpermanganat oder ein anderes blutstillendes Mittel besorgen. Dieses Pulver, das aussieht wie zerstoßene Kohle, desinfiziert und bringt Blutungen an den Krallen sofort zum Stillstand. Dazu befeuchtet man am Besten ein Wattestäbchen, taucht es in das Pulver und drückt dann das Wattestäbchen auf die Blutung und schon ist die Wunde zu. - Doch Vorsicht! Dieses Mittel färbt sehr stark! |
So ist es besser! Die Krallen berühren nun im Stand nicht mehr den Boden. |
O weh! Diese Wolfskralle (der Daumen des Hundes oder auch die Afterkralle) hat einen Rückschnitt auch sehr nötig! Die Wolfskrallen (je eine auf der Innenseite der Vorderläufe) müssen ebenfalls regelmäßig auf ihre Länge überprüft werden. Da diese Krallen nie Bodenkontakt haben und somit auch nicht abgelaufen werden können, werden sie immer länger und können im schlimmsten Fall sichelförmig in die Haut einwachsen. Wenn diese Krallen zu lang sind, bleiben die Hunde auch schnell damit irgendwo hängen und es kommt zu schmerzhaften Verletzungen. Normalerweise haben Havaneser diese Krallen nur an den Vorderbeinen, es gibt aber auch (sehr selten) Havaneser, die diese Krallen auch an den Hinterbeinen haben. |
Wenn die Krallen geschnitten sind, schneide ich die Haare an den Pfoten gleichmäßig rund. Dadurch wirkt die Pfote geschlossener und gepflegter. |
3. Die Ohrenpflege |
Bei den meisten langhaarigen Hunden wachsen Haare im Gehörgang. |
Diese Haare müssen mit den Fingern oder mit einer stumpfen, abgerundeten Pinzette ausgezupft werden damit sich kein Dreck oder Ungeziefer in den Ohren breit macht. Danach werden die Ohren mit einem feuchten Tuch vorsichtig ausgewischt |
4. Kontrolle des Gebisses |
Schon die Welpen müssen daran gewöhnt werden sich regelmäßig die Zähne anschauen zu lassen. Dabei kontrolliere ich den Zahnschluß, die Gebißentwicklung und die Sauberkeit der Zähne. |
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5. Wir sorgen für klare Sicht! |
Auf diesem Foto sieht man genau, dass auf dem Nasenrücken Haare sichelförmig vor die Augen wachsen. Diese Haare reizen unnötig die Augen und es kommt so, auch ohne eine Augenentzündung, zu vermehrtem Tränenfluß. Außerdem verhindern sie den klaren Durchblick den die Welpen doch unbedingt brauchen.
Daher kürze ich meinen Welpen, aber auch meinen erwachsenen Hunden diese Haare mit einer an der Spitze abgerundeten Schere. Dazu schneide ich vorsichtig ein kleines Dreieck frei. |
Die Grundfläche des Dreiecks ist die gedachte Linie zwischen den Augeninnenwinkeln. (Oberhalb dieser Linie schneidet man nichts!) Dieser unauffällige, minimale Haarschnitt ist sogar bei Ausstellungshunden machbar und ist generell für jeden langhaarigen Hund eine große Erleichterung. |
Schau mir in die Augen Kleines!" - Endlich möglich!
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6. Bürsten |
Zuerst wird mit einer guten Bürste das gesamte Fell gründlich durchgebürstet. Das sorgt dafür, dass die Haare schon mal entwirrt und glatt gezogen werden, damit der Kamm danach leichter durch das Fell gleiten kann (bei Bürsten mit Metallstiften wie oben, auf abgerundete Metallstifte achten). Zusätzlich wird durch die Bürste die Haut massiert und die Durchblutung gefördert |
Dies ist eine gute, solide Grundausstattung zur Pflege eines Havanesers. |
Uff! |
7. Das Kämmen |
Nach der Bürste kommt der mittlere Metallkamm zum Einsatz. Mit ihm wird das gesamte Fell lagenweise bis auf die Haut durchgekämmt. Der feine Kamm wird im Gesicht und an den Pfoten verwendet. Ich bevorzuge Ganzmetallkämme, da sich bei Kämmen mit Holzgriffen nach relativ kurzer Zeit immer die Griffe vom Kamm trennen. Außerdem können bei Metallkämmen die Griffe nicht zernagt werden. Ich finde, das ist ein ganz entscheidender Vorteil. - Unsere Hunde finden das allerdings nicht! |
Dies ist eine erweiterte Auswahl an Pflegewerkzeugen 3 Metallkämme: grob, mittel, fein |
8. So steht ein Ausstellungshund! |
Ausstellungshunde müssen von klein auf lernen sich gut auf dem Richtertisch und im Ring zu präsentieren. Da es für Hunde kaum etwas Anstrengenderes gibt als lange still zu stehen, übt man das am besten schon mal vom Welpenalter an. Auch Ihr Tierarzt wird es ihnen danken! Dazu heißt es: |
FERTIG! |